Montessoripädagogik ist ein von Maria Montessori ab 1907 entwickeltes und namentlich in Montessori-Schulen angewandtes pädagogisches Bildungskonzept, das die Zeitspanne vom Kleinkind bis zum jungen Erwachsenen abdeckt. Sie beruht auf dem Bild des Kindes als „Baumeister seines Selbst“ und verwendet deshalb zum ersten Mal die Form des Offenen Unterrichts und der Freiarbeit in einer vorbereiteten Lernumgebung. Sie kann insofern als experimentell bezeichnet werden, als die achtsame Beobachtung des Kindes den Lehrenden dazu führen soll, geeignete didaktische Techniken anzuwenden, um den Lern- und Entwicklungsprozess optimal zu fördern. Als Grundgedanke der Montessoripädagogik gilt die Aufforderung „Hilf mir, es selbst zu tun“.
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Grundlagen
Die Montessoripädagogik fußt auf den anthropologischen Überlegungen Montessoris, die das Kind in seiner Individualität und seine natürlichen Entwicklungsbedürfnisse und -möglichkeiten in den Mittelpunkt stellen. In einer geeigneten Umgebung, zu der auch gut ausgebildete und aufmerksame Lehrer – die vorbereitete Lehrerin[8] – zählen, sollen und können Kinder frei lernen. Montessori beobachtete, dass sowohl Belohnungen als auch Strafen schädlich sind für die innere Einstellung des Menschen und dass Kinder ganz natürlich aus ihrer eigenen Motivation lernen wollen. Vor allem deshalb, weil es in ihrer Natur liege, am (erwachsenen) Leben teilhaben zu wollen.
Die Montessoripädagogik konzentriert sich auf die Bedürfnisse, Talente und Begabungen des einzelnen Kindes und behält dabei dessen soziales Lernen stets im Blick. Montessori-Pädagogen sind der Meinung, dass Kinder am besten in ihrem eigenen Rhythmus und in ihrer eigenen Art lernen. Kinder werden dazu ermutigt, das Tempo, das Thema und die Wiederholung der Lektionen selbstständig zu steuern.
Laut Maria Montessori selbst handelt es sich bei ihrer Pädagogik bzw. bei der sogenannten Montessori-Methode um „eine komplexe, pädagogische und soziale Bewegung, die unmittelbar aus der und durch die Offenbarung des Kindes entstanden ist.“[9]
Das Leitmotiv der Methode ist die Pflege der natürlichen Freude des Kindes am Lernen und dessen Entwicklung hin zu einem freien, verantwortlichen und engagierten Erwachsenen. Nach Montessori stellt die Freude am Lernen einen Kernbestandteil des Wesens eines jeden Kindes dar. Mit Respekt und Achtung unterstützt und angeleitet, soll sie zu einer Entwicklung einer in sich ruhenden und ausgeglichenen Persönlichkeit führen.
Selbständigkeit wird durch die Übungen des täglichen Lebens (Fähigkeiten, die direkt im praktischen Leben anwendbar sind) unterstützt. Die speziell auf die Bedürfnisse der Kinder ausgerichteten Möbel und Arbeitsunterlagen ermöglichen Kindergartenkindern, durch stetige Wiederholung ihre Fähigkeiten zu entwickeln. Die Kinder sollen selbst wählen können, mit wem und mit welchen Materialien sie arbeiten möchten. Die Montessori-Methode setzt ihren Schwerpunkt dabei immer auf den Lernenden als Führer seiner eigenen Entwicklung.
Für Maria Montessori war es vorrangig, dem Kind die Möglichkeiten zu bieten, sich in einer vorbereiteten Umgebung, die an seine psychischen Bedürfnisse angepasst ist, mit allen seinen Sinnen zu entfalten. Zum Beispiel kann es sein, dass ein Kind sich der Mathematik nicht mit den dafür vorgesehenen (von Montessori entwickelten) Materialien bedient, sondern dies beim Messen, beim Bau einer Maschine tut.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Montessorip%C3%A4dagogik